Mangel
Bei einem FXIII-Mangel wird zwischen hereditären und sekundären (erworbenen) Formen unterschieden. Ein homozygoter hereditärer Mangel fällt meist schon kurz nach der Geburt durch eine klinisch manifeste Koagulopathie auf. Die Patienten neigen zu Nabelschnurblutungen, Wundheilungsstörungen und intrakraniellen Blutungen. Dagegen ist ein heterozygoter Mangel meist zunächst unauffällig, kann aber postoperativ oder bei größeren Traumata Probleme verursachen. Beschrieben wurden Blutungen und Wundheilungsstörungen bei heterozygoten Patienten mit FXIII Spiegeln von ca. 50 %.
Im Gegensatz zum angeborenen FXIII-Mangel ist ein erworbener Mangel wesentlich häufiger.
Er wird durch einen erhöhten Umsatz, einen erhöhten Verbrauch und/oder eine verminderte Synthese begünstigt. Risikofaktoren für einen erworbenen Mangel sind unter anderem:
- Kardiochirurgie mit langen HLM(Herz-Lungen-Maschine)-Zeiten
- Große Tumorchirurgie (Abdomen, Neurochirurgie, HNO, Gynäkologie)
- Große orthopädische Eingriffe
- Große Wundflächen (Verbrennungen, Decollements)
- Schwere Traumata
- Intravasale Gerinnung
- Sepsis
- Begleit- und Grundkrankheiten (z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Rheuma oder Lebererkrankungen)
In seltenen Fällen kann es zu einer Bildung von Autoantikörpern gegen FXIII kommen.